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Bewegung während der Krebstherapie: Sport und Spiel als Lichtblicke

Bewegung und Sport können krebskranken Kindern und Jugendlichen selbst während intensiver Therapiephasen guttun. Eine Übersichtsstudie zeigt, dass es dabei weder zu Verletzungen noch zu negativen Auswirkungen kommt.

Eine Krebserkrankung und die Therapien belasten den Körper sowie die Psyche von Kindern und Jugendlichen stark. Zudem werden die jungen Menschen aus ihren sozialen und sportlichen Aktivitäten herausgerissen, die wichtig wären für ihre gesunde Entwicklung.

Die gute Nachricht: Bewegung ist auch während der Krebstherapien möglich und wirkt sich erfahrungsgemäss positiv auf die Kinder und Jugendlichen aus. Die Müdigkeit, die Fitness und vor allem das Wohlbefinden der jungen Patientinnen und Patienten verbessern sich mit Bewegungsspielen. Darauf wiesen bisher einzelne Studien hin.

 

Bewegung ist sicher und gut machbar

Forschende aus dem SPOG-Zentrum St. Gallen und aus einigen europäischen Ländern wollten es nun genauer wissen. Sie werteten die bisher erschienenen wissenschaftlichen Studien zu körperlicher Aktivität während der Krebstherapie bei Kindern und Jugendlichen aus. 21 Studien genügten den Kriterien der Forschenden. Das Fazit: Bewegung während einer Krebstherapie ist sicher und gut machbar, wenn sie individuell an den Zustand der Patientin oder des Patienten angepasst wird. (1)

Die meisten Studien berichteten auch von einer besseren Fitness, weniger Müdigkeit und einer höheren Lebensqualität bei den jungen Krebsbetroffenen. Für gesicherte Aussagen zu den positiven Effekten waren die meisten Studien jedoch zu klein und die Patientinnen und Patienten sowie die Bewegungstherapien zu unterschiedlich. Die Tendenz ist jedoch vielversprechend.

 

Luftballons fliegen durch die Station

In Deutschland besteht schon seit 2012 das Netzwerk «ActiveOncoKids», das krebskranken jungen Menschen Bewegungsangebote macht, spielerisch und individuell. Auch in einigen Schweizer Kliniken, die Kinder und Jugendliche mit Krebs behandeln, gehören Bewegungstherapien zum Standard.

Wer Kinder und Jugendliche in Krebsbehandlung im Spital schon mit Ballons, Kegeln oder Federbällen spielen sah und ihr Lachen hörte, weiss, wie wichtig Bewegung und Spiel für das Wohlbefinden der jungen Patientinnen und Patienten sind.

Quellenhinweise

1. Nadja Battanta, Krystyna Lange, Sabine V. Kesting, Daniela Marx-Berger, Philip Heesen, Hannah Ober, Aron Onerup, Saskia M. F. Pluijm, Eva Scheler, Emma J. Verwaaijen, Katrin Scheinemann and Maria Otth. Supervised Physical Activity Interventions in Children and Adolescents with Cancer Undergoing Treatment—A Systematic Review. Oncol. 2025, 32, 234. https://doi.org/10.3390/curroncol32040234 (fett markiert: Forschende des SPOG-Zentrums St. Gallen)

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Veröffentlicht 14.08.2025
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Brigitte Casanova
Brigitte Casanova

Brigitte Casanova begleitet Kommunikationsprojekte der SPOG, als Germanistin ergänzt sie das naturwissenschaftlich ausgerichtete Team des Koordinationszentrums.

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