Das wissenschaftliche Meeting zu Kinderkrebs richtete sich sowohl an Ärztinnen und Ärzte sowie Forschende als auch an Vertretende von Patientenorganisationen und Stiftungen. Das Programmkomitee wählte unter 25 eingereichten Abstracts 16 Beiträge für Referate aus, zudem wurden erstmalig 9 Beiträge auf Postern präsentiert. Rund 90 Teilnehmende verfolgten das breitgefächerte wissenschaftliche Programm am Inselspital in Bern.
Einblick in die Projekte der Young Investigators der SPOG
Ein Themenblock war den Forschenden gewidmet, welche 2021 respektive 2022 eine Unterstützung durch den Young-Investigator-Grant der SPOG erhalten hatten. Vier Forscherinnen präsentierten ihre Resultate oder Projekte zu den Themen Früherkennung von potenziell lebensbedrohlichen Infektionen mit «Wearables» (am Körper getragene Messgeräte) bei Kindern während einer Chemotherapie, Nachsorge von Survivors im Hausarztmodell, Einschränkungen der Lungenfunktion bei Kinderkrebspatienten und die Versorgung von ukrainischen Kindern mit Krebs in der Schweiz.
Vielfältige Forschungsthemen
Mehrere Referate stellten Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung zu Hirntumoren vor. Neue Untersuchungsmethoden erlauben es heute, die Hirntumore auf Zellebene viel genauer zu analysieren. Ein Themenblock befasste sich mit Survivorship, wo Forschende unter anderem Studien zu den Langzeitfolgen von Krebsbehandlungen im Kindesalter auf das Gehör, das Herz und die Lunge präsentierten.
Von Studien zur psychischen Belastung von Hämophilie-Betroffenen bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Untersuchung eines Tumors (Tumorsegmentierung) – die Präsentationen am SPOG SSPHO Scientific Meeting waren inhaltlich sehr vielfältig.
Hochkarätige Hauptreferate
Die Höhepunkte der Tagung waren die Keynotes der drei Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der SPOG:
Professor François Doz, Kinderonkologe am Curie-Institut in Paris, sprach über die neuesten Erkenntnisse zum Retinoblastom (Krebserkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern, die von der Netzhaut des Auges ausgeht).
Die Vorhersagekraft von präklinischen Substanztestungen war das Thema von Professor Stefan Pfister, Kinderonkologe am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg.
Professorin Angelika Eggert, Kinderonkologin an der Charité Universitätsmedizin Berlin, erläuterte in ihrer Keynote die heutige und zukünftige Behandlung von Rückfällen beim Neuroblastom (Krebsart des vegetativen Nervensystems in Form von Tumoren im Bauchraum oder in der Nähe des Rückenmarks).
Prämierung der besten Beiträge
Aus der Fülle der Beiträge prämierte der wissenschaftliche Beirat zwei Präsentationen: Die beste Präsentation in der Kategorie «best clinical research» gewann Fabio Steffen, Postdoktorand am Universitätskinderspital Zürich. Der Preis in der Kategorie «best basic research» ging an Maya El Natour, Doktorandin am Universitätsspital Lausanne CHUV.