Überlebende von Kinderkrebs leiden oft an den Langzeitfolgen der Erkrankung und Behandlung. Ein neues internationales Netzwerk will nun die Nachsorge weltweit verbessern. Professorin Katrin Scheinemann, Präsidentin der SPOG, und Kinderonkologin Maria Otth, SPOG-Nachwuchsforscherin, wurden in die Leitungsgruppe des Netzwerks gewählt.
Krebs bei Kindern und Jugendlichen kann glücklicherweise oft erfolgreich behandelt werden: Ein grosser Teil der Kinder überlebt in der Schweiz heute die Krankheit – die Behandlungen sind jedoch intensiv und lang. Viele Überlebende leiden ein Leben lang an den Langzeitfolgen der Erkrankung oder der Therapien. Denn Chemotherapien, Bestrahlungen und Operationen bekämpfen zwar den Krebs wirksam, schädigen jedoch oft auch gesunde Organe wie Herz, Gehör, Gehirn, Lunge oder Geschlechtsorgane. Zudem erhöhen sie das Risiko für eine weitere Krebserkrankung.
Chemotherapien, Bestrahlungen und Operationen bekämpfen zwar den Krebs wirksam, schädigen jedoch oft auch gesunde Organe.
Überlebende von Kinderkrebs, sogenannte Survivors, brauchen deswegen eine gute Nachsorge. Spätfolgen wie Herzbeschwerden, Gedächtnisprobleme oder Schwerhörigkeit können so früh erkannt und behandelt werden.
Einige Kinderonkologinnen und Kinderonkologen engagieren sich speziell für die Survivors. Die SPOG-Präsidentin und Kinderonkologin Katrin Scheinemann war Mitorganisatorin des dritten internationalen Symposiums zu Spätfolgen nach Krebs im Kindesalter (International Symposium on Late Complications after Childhood Cancer ISLCCC), das im Juni an der Universität Luzern stattfand.
Die Kinderonkologin und SPOG-Nachwuchsforscherin Maria Otth, sie war ebenfalls an der Organisation des ISLCCC-Symposiums beteiligt, widmet sich in verschiedenen Forschungsprojekten der Nachsorge und gewann damit den Young-Investigator-Grant der SPOG im Jahr 2021.
SPOG-Präsidentin Katrin Scheinemann und Nachwuchsforscherin Maria Otth sind in die Leitungsgruppe des SIOP Survivorship Networks gewählt worden.
Nun sind beide Kinderonkologinnen in die Leitungsgruppe des neu ins Leben gerufenen «Survivorship Network» der Internationalen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (SIOP) gewählt worden. Das Netzwerk will das Bewusstsein für die Nachsorge stärken, Gesundheitsfachpersonen weiterbilden und die Nachsorge besser erforschen. Dazu baut es ein globales Netzwerk von Gesundheitsfachpersonen auf und fördert so die Nachsorge der Überlebenden weltweit.
Wir gratulieren Professorin Katrin Scheinemann – sie ist bereits Vorsitzende des europäischen Kinderkrebs-Nachsorgenetzwerks PanCare – und Dr. med. Maria Otth herzlich zur Wahl ins internationale Gremium!
Das SIOP Survivorship Network will das Bewusstsein für die Nachsorge stärken, Gesundheitsfachpersonen weiterbilden und die Nachsorge besser erforschen.
Veröffentlicht 08.11.2024
Brigitte Casanova
Brigitte Casanova begleitet Kommunikationsprojekte der SPOG, als Germanistin ergänzt sie das naturwissenschaftlich ausgerichtete Team des Koordinationszentrums.
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