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Zweites Stakeholder Meeting: Die Kinderonkologie und der nationale Krebsplan

Die Anliegen der Kinderonkologie an den nationalen Krebsplan standen im Mittelpunkt des zweiten Stakeholder Meetings. Fachpersonen, Betroffene und Kinderkrebsorganisationen trafen sich zu einem konstruktiven Austausch.

Nationale Krebspläne sind politische Instrumente, welche die Versorgung von Krebspatient:innen verbessern wollen. Die Schweiz wird einen solchen Krebsplan erarbeiten, dies beschloss das Parlament 2024. Wie die Kinderonkologie sich darin einbringen kann, war Thema des zweiten Stakeholder Meetings der SPOG und der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (SSPHO) am 7. März 2025. Rund 100 Teilnehmende waren in Bern anwesend.

 

Was den Betroffenen wichtig ist

Es war unbestritten, dass der nationale Krebsplan die Bedürfnisse krebskranker Kinder und Jugendlicher adäquat berücksichtigen soll. Ein mehrfach geäussertes Hauptanliegen besteht dabei in einem verbesserten Zugang zu neueren Medikamenten.

Die aktuell erreichte Überlebensrate in der Schweiz ist mit durchschnittlich 87 Prozent hoch. Den Kinderkrebsorganisationen war es jedoch wichtig zu betonen, dass jedes einzelne Kind zählt. Zudem sei die Lebensqualität bedeutend sowie die Betreuung von Überlebenden (Survivors) nach der Erkrankung.

 

Der «Masterplan 2025» als Grundlage
Oncosuisse, Dachverband von acht Organisationen im Krebsbereich, erarbeitete bereits in den letzten Jahren gemeinsam mit über 400 Expert:innen den «Masterplan 2025». Er fokussiert sich auf Prävention, Früherkennung, Zugang zur Behandlung sowie das Leben mit und nach Krebs. Als Transversalthemen kristallisierten sich der Fachkräftemangel, die klinische Forschung und die Nutzung von Patientendaten heraus. Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) dient der Masterplan von Oncosuisse nun als fachliche Grundlage für den nationalen Krebsplan.

 

Die Anliegen der Kinderonkologie

Welche Themen des Masterplans für Kinder und Jugendliche relevant sind, dies erläuterte Katrin Scheinemann, Präsidentin der SPOG. Der Goldstandard ist die Behandlung innerhalb einer klinischen Studie, so die Kinderonkologin. Da die Regularien bei internationalen Studien jedoch zunähmen, komme es vermehrt zu Verzögerungen bei der Eröffnung neuer Studien. Weitere Herausforderungen sind gemäss Katrin Scheinemann der rasche Zugang zu neuen Medikamenten sowie die Nachsorge in der Erwachsenenwelt, denn Langzeitfolgen können die Survivors ein Leben lang begleiten.

 

«Positiver Spirit» für die Zusammenarbeit
Die Kinderonkologie will sich in alle relevanten Themen des Krebsplans einbringen, da waren sich die Teilnehmenden am Stakeholder Meeting einig. Dabei war ein «gemeinsamer positiver Spirit» spürbar, der die Zusammenarbeit aller Stakeholder auch ausserhalb des Krebsplans bestärkt – zum Wohl der betroffenen Kinder und Jugendlichen.

«Die Kinderonkologie will sich in alle relevanten Themen des Krebsplans einbringen.»

Impressionen vom Stakeholder Meeting am 7. März 2025 in Bern.

Veröffentlicht 03.04.2025
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Brigitte Casanova
Brigitte Casanova

Brigitte Casanova begleitet Kommunikationsprojekte der SPOG, als Germanistin ergänzt sie das naturwissenschaftlich ausgerichtete Team des Koordinationszentrums.

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