Die komplexe klinische Studie CHIP-AML22 (Masterprotokoll) hat zum Ziel, eine bessere Behandlung mit weniger Nebenwirkungen für Kinder und Jugendliche mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) zu entwickeln.
Die akute myeloische Leukämie – oder kurz AML – ist eine seltene Art der Leukämie im Kindes- und Jugendalter. Leukämien sind bösartige Erkrankungen blutbildender Zellen im Knochenmark. Die bisherigen Behandlungen für Kinder und Jugendliche mit AML erzielen bereits gute Ergebnisse. Spricht die Krankheit jedoch nicht auf die Behandlung an oder tritt sie später wieder auf, dann ist die Prognose schlechter. Solche Rückfälle oder Therapieversagen möchte man durch bessere Erstbehandlungen möglichst verhindern.
Eine internationale klinische Therapieoptimierungsstudie
CHIP-AML22 (Masterprotokoll) ist eine internationale klinische Therapieoptimierungsstudie zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen, bei denen neu eine AML diagnostiziert wurde. Die Behandlung in der Studie orientiert sich an der Standardbehandlung, enthält aber auch neue Elemente.
AML bei Kindern und Jugendlichen ist relativ selten. Damit möglichst viele Patientinnen und Patienten an CHIP-AML22 (Masterprotokoll) teilnehmen können, bietet die Studie unterschiedliche Behandlungsarme an. Zudem ist sie in mehreren zusammenarbeitenden Ländern offen. In der Schweiz werden pro Jahr etwa 7 Patientinnen und Patienten erwartet.
Eine individualisierte Therapie und innovative Medikamente
CHIP-AML22 (Masterprotokoll) ist eine komplexe klinische Studie mit verschiedenen Behandlungsarmen: Die Zuteilung hängt von den genetischen Merkmalen der Leukämiezellen bei der Diagnose ab sowie davon, wie die Erkrankung auf die ersten Behandlungsphasen anspricht.
Die Behandlung ist damit besser auf die einzelne Patientin oder den einzelnen Patienten abgestimmt. Eine individualisierte Therapie und innovative Medikamente sollen Behandlungen mit geringerer Toxizität ermöglichen, das heisst mit weniger schädlichen Nebenwirkungen. Das Ziel ist eine dauerhafte Heilung ohne Rückfälle und eine verbesserte Lebensqualität. Die Erkenntnisse aus dieser Studie fliessen dann in einen neuen Behandlungsstandard für diese Patientengruppe ein.
Wer die Studie verantwortet
Verantwortlich für die internationale Durchführung der Studie (Sponsor) ist das Princess Máxima Center (PMC) in den Niederlanden. Sie wird gemeinsam mit dem NOPHO-DB-SHIP-Konsortium durchgeführt, einer Zusammenarbeit von 16 verschiedenen Ländern. In der Schweiz verantwortet die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG) die Studie (Sponsorenvertretung).
- Schweizer Studienleitung: Dr. med. Nastassja Scheidegger, Universitäts-Kinderspital Zürich
- Vize-Studienleitung Schweiz: PD Dr. med. Frédéric Baleydier, HUG Hôpitaux Universitaires Genève
Kontaktangaben des Sponsorvertreters in der Schweiz:
SPOG-Koordinationszentrum
Partner Relations
Effingerstrasse 33
3008 Bern
Email: partnerrelations@spog.ch
Tel.: +41 31 389 91 89
Auf einen Blick zusammengefasst
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Die klinische Studie CHIP-AML22 (Masterprotokoll) untersucht, welche Merkmale der Erkrankung den Erfolg der Behandlung bei akuter myeloischer Leukämie (AML) bei Kindern und Jugendlichen bestimmen.
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AML ist eine seltene Form der Leukämie bei Kindern und Jugendlichen. Die Studie ist so angelegt, dass möglichst viele neu diagnostizierte junge Betroffene teilnehmen können.
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Die Forschenden möchten eine bessere Behandlung mit weniger Nebenwirkungen und einer langfristigen Heilung für Kinder und Jugendliche mit AML entwickeln.
Veröffentlicht 15.12.2025