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Studien

SIOP RANDOMET 2017

Die derzeitige Standardtherapie für Kinder und Jugendliche mit einem Nierentumor mit Metastasen umfasst eine kurze Chemotherapie, eine anschliessende Operation zur Tumorentfernung, sowie eine längere Chemotherapie nach der Operation. Einige Patientinnen und Patienten benötigen zusätzlich eine Strahlentherapie. Ein Hauptproblem dieser Behandlung sind die schweren, lebensbedrohlichen Nebenwirkungen, die die Chemotherapie vor der Operation gelegentlich verursachen kann.

Etwa drei Kinder und Jugendliche sind in der Schweiz jährlich von dieser Erkrankung betroffen und können an der Studie SIOP Randomet 2017 teilnehmen.

Das Hauptziel von SIOP Randomet 2017 ist es, die schweren Nebenwirkungen der Chemotherapie vor der Operation zu verringern. Deshalb prüft diese Studie die derzeitige Standardtherapie vor der Operation gegen eine Vergleichstherapie. Es wird untersucht, ob die Vergleichstherapie, bei der Nebenwirkungen weniger häufig und weniger schwerwiegend auftreten, die Krankheit gleich gut heilen kann wie die Standardtherapie.

Ein weiteres Ziel ist die Etablierung eines qualitätssichernden Netzwerks von Referenzgutachten und die Bereitstellung eines Behandlungsplanes auf höchstem wissenschaftlichen Niveau. Vor Behandlungsbeginn werden die radiologischen Aufnahmen (z.B. Ultraschall und MRI-Bilder) der Patientinnen und Patienten zu einem Expertenteam geschickt, welches die Existenz von Metastasen ausserhalb des Nierentumors kontrolliert. Durch diese Zweitmeinung wird die grösstmögliche Sicherheit der Diagnose ohne unnötige Therapieverzögerungen gewährleistet. Während der gesamten Behandlung stehen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten von Studienteilnehmenden zudem die Erfahrung und das Wissen von Fachpersonen der Strahlentherapie, Chirurgie und der internationalen Studienzentrale zur Verfügung, welche Einblick in die Behandlung vieler Kinder mit dieser Erkrankung haben. Weiter werden Proben des entfernten Tumors nach der Operation von einem erfahrenen Referenzpathologen im Labor untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung können sowohl auf die Wahl der weiteren Chemotherapie, als auch auf die Entscheidung für oder gegen eine Bestrahlung einen wichtigen Einfluss haben.

Verantwortlich für die internationale Durchführung der Studie ist die Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) in Deutschland (Sponsor). In der Schweiz übernimmt die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG) die Verantwortung für die Durchführung der Studie (Sponsorenvertretung).

Auf einen Blick zusammengefasst

  1. Die Studie untersucht, wie die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einem Nierentumor mit Metastasen verbessert werden kann.
  2. Ein Hauptproblem der aktuellen Standardbehandlung sind die schweren, lebensbedrohlichen Nebenwirkungen, wie Infektionen und Nierenschäden, die die Chemotherapie verursachen kann.
  3. Diese Studie vergleicht die Wirksamkeit einer neuen Chemotherapie, bei welcher diese Nebenwirkungen weniger häufig und weniger schwerwiegend auftreten, mit der aktuellen Standardchemotherapie.
Veröffentlicht 12.07.2019
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