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Zum Kinderkrebstag am 15. Februar – Warum die Schweiz einen nationalen Krebsplan braucht

Zum Kinderkrebstag am 15. Februar macht die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG) darauf aufmerksam, dass die Schweiz dringend einen nationalen Krebsplan braucht. Auch – oder ganz besonders – für krebskranke Kinder und Jugendliche!

Die Zahl der Menschen, die von Krebs betroffen sind, nimmt zu. Aktuell leben in der Schweiz bereits 400‘000 Menschen mit einer Krebsdiagnose. Aus der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen kommen jährlich ungefähr 350 Neuerkrankungen dazu. Behandlung und Nachsorge von Krebsbetroffenen jeden Alters sind nur mit einem hohen Grad an Zusammen­arbeit und Koordination optimal sicherzustellen. Bei Krebs sind häufig mehr Spezialistinnen und Spezialisten in die Behandlung involviert als bei anderen Krankheiten.

Bei Kinderkrebs überleben in der Schweiz im Durchschnitt fast 9 von 10 betroffenen Kindern ihre Erkrankung. Möglich wurde dies dank den Fortschritten in der klinischen Forschung. Viele der überlebenden Kinder und Jugendlichen sind jedoch von langfristigen Folgen der Behand­lung oder der Erkrankung betroffen. Diese können ihre Gesundheit, ihre soziale Integration und/oder ihre Leistungsfähigkeit in Schule und Ausbildung in unterschiedlichem Ausmass beeinträchtigen.

Um Krebs bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen wirkungsvoll zu bekämpfen, braucht es einen nationalen Krebsplan Schweiz. Nur mit einer vorausschauenden, nachhaltigen und gut koordinierten Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure kann den Heraus­forderungen der Krebsversorgung effizient begegnet werden.

Viele Nachbarstaaten, etwa Deutschland und Frankreich, haben einen nationalen Krebsplan entwickelt und implementiert. Auch die EU investiert massiv in die koordinierte Krebsbe­kämpfung. In der Schweiz lief die nationale Strategie gegen Krebs im Jahr 2020 aus. Die Krebsorganisationen der Schweiz führen aktuell mit dem «Oncosuisse Forum» zwar die Koordination und Vernetzung weiter, allerdings ohne die Hilfe von Bund und Kantonen. Ohne diese Hilfe stösst dieses Format an Grenzen und wird der umfassenden Problemstellung nicht mehr vollumfänglich gerecht. Denn die Krebsbekämpfung muss weit über die akute medizini­sche Behandlung und Beratung hinausgehen: Sie umfasst auch die Prävention und die lebenslange Nachsorge, die Auswirkungen bei Angehörigen, die Situation der Betroffenen in den Schulen, in der Ausbildung und am Arbeitsplatz. Um diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu meistern, braucht es auch das Engagement von Bund und Kantonen – und es braucht einen neuen nationalen Krebsplan!

Die gute Nachricht zum nationalen Kinderkrebstag vom 15. Februar: Die Motion «Nationaler Krebsplan» ist am 29. Februar zur Beratung im Nationalrat traktandiert. Als Organisation zur klinischen Forschung bei Kinderkrebs weisen wir darauf hin, wie bedeutend es für die Menschen in der Schweiz ist, Krebs in allen Altersgruppen, in allen Phasen der Erkrankung und auch im Leben danach koordiniert zu bekämpfen. Ein koordiniertes Vorgehen verhindert und lindert viel menschliches Leid, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und spart letztlich auch Kosten in relevanter Höhe.

Link zur Medienmitteilung.

Veröffentlicht 15.02.2024
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