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Studien

INFORM

Bei dieser Studie handelt es sich um ein Forschungsprojekt. Das bedeutet, dass keine Medikamente getestet werden. Es werden nur Daten gesammelt und verarbeitet. Durchgeführt wird diese Studie vom Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg in Deutschland. Das KiTZ steht unter der Schirmherrschaft der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). In der Schweiz übernimmt die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG) die Verantwortung für die Durchführung.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter zwischen 0 und 40 Jahren mit einem resistenten Tumor oder einem Tumor mit Rückfall, bei welchen die Erstdiagnose bis zu ihrem 21. Lebensjahr gestellt wurde, und für welche es  keine etablierte Behandlungsoption gibt, können an diesem Forschungsprojekt teilnehmen.

Dieses Forschungsprojekt fokussiert sich also nicht auf eine bestimmte Tumorart, es soll indessen versucht werden, nach Möglichkeit eine fortschrittliche zielgerichtete Behandlung für die Patientinnen und Patienten zu finden.

Obwohl bei bösartigen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter mit modernen Behandlungsprotokollen inzwischen Heilungsraten von ca. 75% erzielt werden, bleiben Rückfälle und Progressionen von Hochrisikoerkrankungen ein enormes klinisches Problem. Nur ein kleiner Anteil der Patientinnen und Patienten (ca. 10%) kann bei einem Rückfall noch geheilt werden. Dieses Problem soll mit dem INFORM-Projekt erstmals grundlegend angegangen werden.

Es ist weithin bekannt, dass Tumore aus Veränderungen in der Erbinformation (DNA) in den Zellen resultieren. Ziel der Studie ist es, unabhängig von der Tumorart, bei Rückfall oder Resistenz des Tumors Informationen über die Veränderungen in der DNA zu finden, die den Tumor ausgelöst haben. Diese Information wird dann genutzt um eine zielgerichtete Behandlung für die Patientin oder den Patienten zu finden, falls eine solche existiert.

Um herauszufinden welche Therapien bei einem Tumor wirken könnte, werden zudem Tests mit verschiedenen Medikamenten an frischem Tumorgewebe durchgeführt. All dies soll innerhalb von vier Wochen geschehen. Heute weiss man, dass Tumormaterial im Blut von Patientinnen und Patienten gefunden werden kann. Dies Projekt möchte zusätzlich herausfinden ob es möglich ist, aus solchen Tumorpartikeln gleichwertige Information über Veränderungen in der DNA zu gewinnen wie aus dem Tumorgewebe selber. Dadurch würde die Notwendigkeit für eine Biopsie wegfallen.

Auf einen Blick zusammengefasst

  1. Es werden Veränderungen in der Erbinformation (DNA) des Tumors untersucht und verschiedene Medikamente am frischem Tumorgewebe getestet.
  2. Ziel ist es, fortschrittliche und zielgerichtete Behandlungen zu finden, um die Heilungschancen bei Tumorrückfall oder Therapieresistenz zu verbessern.
  3. Das Forschungsprojekt kann helfen eine zielgerichtete Behandlung für Betroffene zu wählen, falls diese existiert, oder neue Behandlungen für künftige Patientinnen und Patienten zu entwickeln.
Veröffentlicht 14.12.2021
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