Die Studie untersucht bösartige, ausserhalb des Zentralnervensystems gelegene, Keimzelltumore bei Kindern und Jugendlichen sowie bei jungen, erwachsenen Patient*innen. In der Schweiz werden voraussichtlich etwa 5 - 6 Patientinnen und Patienten pro Jahr an dieser Studie teilnehmen.
Angesichts der heutigen sehr guten Gesamtprognose bei bösartigen Keimzelltumoren ist die Qualität des Überlebens ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung der Behandlung geworden. In der MAKEI V Studie werden alle Patientinnen und Patienten nach bestimmten Kriterien in eine Risikogruppe eingestuft. Diese Einteilung macht es möglich, eine angepasste Therapie durchzuführen. Die Bekämpfung der Keimzelltumoren erfolgt je nach Risikogruppe durch eine alleinige Operation oder durch eine Kombination von Operation und Chemotherapie. Dabei besteht oft eine sehr gute Aussicht auf Heilung. Jedoch sind diese Massnahmen nicht selten mit schweren Nebenwirkungen verbunden.
In dieser Studie werden zwei verschiedene Chemotherapie-Medikamente, namentlich Cisplatin und Carboplatin, verglichen. Cisplatin ist seit Jahrzehnten der führende Wirkstoff bei der Behandlung von bösartigen Keimzelltumoren. Carboplatin soll im Vergleich zu Cisplatin insgesamt weniger Nebenwirkungen haben und insbesondere schonender für die Niere wie auch das Hörvermögen sein. Man geht davon aus, dass Carboplatin eine gleich gute Wirksamkeit wie Cisplatin besitzt. Dies wurde bisher jedoch noch nicht in einer randomisierten Studie untersucht. Durch den Vergleich zwischen Cisplatin und Carboplatin soll in MAKEI V nun überprüft werden, ob durch den Einsatz von Carboplatin gleich gute Überlebensraten bei geringeren Nebenwirkungen möglich sind wie bei der bisherigen Therapie mit Cisplatin.
Verantwortlich für die internationale Durchführung der Studie ist die Rheinische Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn, vertreten durch den Dekan der Medizinischen Fakultät Bonn, in Deutschland (Sponsor). In der Schweiz übernimmt die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG) die Verantwortung für die Durchführung der Studie (Sponsorenvertretung).
Auf einen Blick zusammengefasst
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Die Studie untersucht bösartige, ausserhalb des Zentralnervensystems gelegene, Keimzelltumoren bei Kindern und Jugendlichen. Durch den Vergleich zweier Chemotherapie-Medikamente soll überprüft werden, ob der eine Wirkstoff gleich gute Überlebensraten bei geringeren Nebenwirkungen (v.a. auf die Niere und das Hörvermögen) zeigen kann.
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Auf Grund der heutigen sehr guten Gesamtprognosen bei bösartigen Keimzelltumoren ist die Qualität des Überlebens immer wichtiger.
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Die Behandlung soll für künftige Patient*innen verbessert werden, damit sie nach der Therapie an weniger Nebenwirkungen leiden und so eine insgesamt höhere Lebensqualität geniessen können.
Veröffentlicht 24.04.2023