In dieser Studie werden die genetischen Daten (DNA) von Hirntumoren durch molekulare Analysetechniken beschrieben, um ergänzend zur klassischen pathologischen Untersuchung genauere Diagnosen in der Kinderkrebsmedizin des Nervensystems zu ermöglichen.
Einer der Gründe dafür, dass Hirntumoren noch nicht bei allen Patientinnen und Patienten optimal behandelt und geheilt werden können, ist möglicherweise die teilweise unscharfe Klassifikation dieser Tumoren in klinisch und biologisch unterschiedliche Gruppen. Neben der sehr gut etablierten neuropathologischen und neuroradiologischen Referenzbeurteilung fehlt bislang die systematische molekulare Beschreibung dieser Tumoren weitgehend.
Mit MNP2.0 soll der Weg bereitet werden, die molekulare Diagnostik als dritte diagnostische Säule flächendeckend in der Erkennung von Hirntumoren im Kindesalter einzuführen. Etwa 40 Kinder und Jugendliche können in der Schweiz jährlich an diesem Forschungsprojekt teilnehmen.
Wieso braucht es die Studie?
Das Ziel der Studie ist es, durch die Zuhilfenahme molekularer Analyseverfahren die Erbinformation (DNA) in Hirntumoren zu beschreiben. Diese zusätzlich durchgeführte biologische Diagnostik soll die Rate von Fehldiagnosen senken und erlaubt die Identifikation von Untergruppen, die für die Therapieentscheidung von grosser Bedeutung sein können.
Verantwortlich für die internationale Durchführung der Studie ist das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Universitätsklinikum Heidelberg in Deutschland (Sponsor). In der Schweiz übernimmt die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG) die Verantwortung für die Durchführung der Studie (Sponsorenvertretung).
Auf einen Blick zusammengefasst
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Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, mehr über Hirntumoren bei Kindern und Jugendlichen in Erfahrung zu bringen.
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Mit molekularen Untersuchungen werden die Tumoren genauer in verschiedene Klassen eingeteilt. Durch die Verbesserung der Einteilung können die Patient*innen besser behandelt werden.
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Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer können von dieser genaueren Untersuchung des Tumors profitieren, da die Resultate der Untersuchung Einfluss auf die Behandlung haben.
Veröffentlicht 09.07.2019